Welche Therapieformen gibt es in der Praxis

Kriseninterventionen, Psychotherapeutische Akutbehandlung

Im Leben kann es immer wieder zu plötzlichen, belastenden Ereignissen kommen, die eine Lebenskrise auslösen können. In solchen Situationen kann eine Krisenintervention stabilisieren und dabei helfen, wieder psychischen Halt zu finden. Die Psychotherapeutische Akutbehandlung kann in eine KZT oder eine Langzeittherapie überführt werden.

Kurzzeitpsychotherapie (KZT)

In allen Lebensphasen gibt es Schwellensituationen wie z.B.: Eintritt in den Kindergarten, Schule, Abitur, Umzug, Trennung, Geburt eines Geschwisterkindes und Vieles andere mehr. Häufig kommt es in solchen Schwellensituationen zu Krisen oder zu plötzlich auftauchenden Symptomen. Eine Kurzzeitpsychotherapie kann helfen, den eigenen Weg wiederzufinden. Insbesondere konzentriert sich die Fokaltherapie auf das aktuelle und zentrale Thema oder Fragestellung.

Zusätzlich kann eine KZT dabei helfen, herauszufinden und zu verstehen, ob die aktuelle Lebenskrise mit einem tieferliegenden, lebensgeschichtlichen Ereignis oder Problem zusammenhängt und die Bewältigung der aktuellen Krise zusätzlich erschwert. Es besteht die Möglichkeit, die Kurzzeittherapie in eine Langzeittherapie umzuwandeln.

Analytische Psychotherapie (AP) und Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TfP)

In der Psychoanalytischen und der Tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie gehen wir davon aus, dass sich hinter Krankheitssymptomen oft innere ungelöste Konflikte verbergen. Oft sind uns diese inneren Konflikte nicht bewusst aber sie können durch bestimmte Auslösesituation oder durch bestimmte Belastungssituationen hervorgerufen werden und zeigen sich dann zum Beispiel in Form von Krankheitssymptomen und in Beziehungs- und Kontaktschwierigkeiten.

Ganz einfach gesagt ist es in etwa so, dass Symptombildung, oft den ursprünglichen Sinn hat, psychische Funktionen und die gesamte Person zu schützen. Es ist oft der bestmögliche Bewältigungsversuch, der einer Person zur Verfügung steht und hat einen Sinn. Gleichzeitig kann die Form eines solchen Schutzes das Lebens erschweren und die eigene Entwicklung blockieren. Was früher gut war, hilft nicht mehr.  Es geht darum neue Bewältigungsmöglichkeiten zu finden, die sich flexibler und freier anfühlen. Dieser Prozess wird innerhalb der psychotherapeutischen Beziehung angeregt, begleitet und erkundet.

Die AP und die TP bieten Wege, die innere und die äußere Welt des Einzelnen zu verstehen und die eigenen Kräfte wieder in den Dienst einer selbstbestimmteren  Entwicklung zu stellen.

Letztlich geht es darum, sich im eigenen Leben einzurichten, sich selbst kennenzulernen und seine Art und Weise in Beziehung mit sich und der Welt zu gehen, freier und flexibler zu gestalten.

Begleitende Elternarbeit

Zu jeder Kinderpsychotherapie gehören regelmäßige Gespräche mit den Eltern beziehungsweise den relevanten Bezugspersonen dazu. Ein vertrauensvolles und verlässliches Arbeitsbündnis ist für eine erfolgreiche Behandlung zentral.

In der Therapie von Jugendlichen und jungen Erwachsenen finden die Elterngespräche je nach Absprache oder auch gar nicht mehr statt. In einigen Fällen kann es sinnvoll sein die Elternarbeit an eine/n* andere/n* niedergelassene/n* Psychotherapeutin* auszulagern.

Wichtig ist, dass auch in der begleitenden Elternarbeit die Schweigepflicht gegenüber dem Kind, der Jugendlichen/dem Jugendlichen* gewahrt ist.

Säugling - Kleinkind - Eltern- Psychotherapie

Dies ist eine wissenschaftlich begründete Methode zur Behandlung, die sich an Eltern und Bezugspersonen von Kindern im Alter von 0 bis 3 Jahren richtet. Dabei stehen das Verständnis und die Interaktion innerhalb der Beziehungsgestaltung zwischen Eltern und Säugling im Vordergrund. Die Behandlung erfolgt mit allen Beteiligten gemeinsam und häufig reichen schon wenige Sitzungen, um eine Lösung zu finden.

Kunsttherapie

Als weiteres Verfahren biete ich Kunsttherapie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. Die Kunsttherapie gehört zu den sogenannten nonverbalen Therapieverfahren und ist eine Methode, die mehr auf die sinnliche Wahrnehmung und die schöpferische Auseinandersetzung mit dem eigenen Erleben und der äußeren Welt gerichtet ist. Dies ist die Grundlage dafür, die eigene Welt, sowie die eigene Persönlichkeit selbstbestimmt und selbstwirksam zu erleben und zu gestalten.
Die Kunsttherapie eröffnet einen Möglichkeits- und Erfahrungsraum für die Entfaltung schöpferischer Kräfte im Umgang mit künstlerischen Mitteln wie Farbe, Ton und Zeichnung.
Die Freude an der Gestaltung unterschiedlicher Materialien, die neugierige Erforschung ihrer Vielfältigkeit und die altersgemäße Entwicklung von Ausdrucksfähigkeiten stehen im Mittelpunkt. Im direkten Kontakt mit den künstlerischen Mitteln können die Kinder und Jugendlichen handelnd die Welt und sich selbst kennenlernen.
Das schöpferische Tun umfasst und stärkt persönlichkeitsbildende Erfahrungen durch das Erleben der eigenen Urheberschaft und des Vertrauens in die eigene Gestaltungsfähigkeit. Im Dialog mit dem Material können das eigene Handeln, Erleben und Wahrnehmen differenziert und somit neue Beziehungserfahrungen gemacht werden.

Die Gestaltungskräfte des Kindes und des Jugendlichen werden durch das schöpferische Handeln gepflegt und erweitert, sodass sie in anderen Lebensbereichen individuell und flexibel genutzt werden können.

Mein kunsttherapeutischer Ansatz strebt eine rein künstlerisch-ästhetische Vorgehensweise an und integriert dabei psychodynamische Aspekte sowie anthroposophische Gesichtspunkte.
In der kunsttherapeutischen Begleitung geht es darum, einen sicheren und schöpferischen Raum zu schaffen, in welchem die individuellen Fähigkeiten für eine selbstbestimmte und freie Entwicklung gestärkt werden

Kosten
Die Kunsttherapie ist in Deutschland noch keine Kassenleistung, daher müssen die Kosten dafür privat getragen werden. In einigen Fällen erklären sich Krankenkassen dazu bereit, in einem bestimmten Rahmen die Kosten für eine Kunsttherapie zu übernehmen.