Was passiert in einer Psychotherapie?

Die Psychotherapie findet in der Regel ein bis zweimal wöchentlich statt. Für eine Zusammenarbeit sind gegenseitige Sympathie und eine vertrauensvolle, sichere Beziehung wichtig.

Bei Kindern stellt das Spiel den wichtigsten Zugang dar. Kinder können im freien Spiel oder mit gestalterischen Mitteln (Ton, Zeichnung etc.) in der Beziehung mit der Therapeutin, kindgerecht und altersgemäß, ihre Sorgen, Wünsche und Gefühle ausdrücken und neue Problemlösungen entwickeln.

Die Therapie findet bei Jugendlichen meist im Gespräch statt, wobei andere Medien, wie Zeichnen, Spiel, Traumarbeit u.a. mit einbezogen werden können. Jugendliche werden in der Behandlung darin unterstützt, ihre Konflikte und Probleme im therapeutischen Gespräch auszudrücken, zu verstehen und zu bewältigen. In der Beziehung mit der Therapeutin können neues Verständnis, neue Beziehungserfahrungen und damit auch neue Problemlösungen und Verhaltensweisen entwickelt werden.

In der analytischen Psychotherapie wird angenommen, dass in jedem Menschen, gegensätzliche, widerstreitenden Gefühle, Impulse und Kräfte wirken und dass Krankheitssymptome durch die konflikthafte Verarbeitung von frühen und aktuellen Lebens- und Beziehungserfahrungen verursacht und aufrechterhalten werden. Wie wir mit diesen Konflikten umgehen, ist im Wesentlichen davon abhängig, welche psychischen Ressourcen, Bewältigungsstrategien uns zur Verfügung stehen. Die psychischen Ressourcen und Fähigkeiten bilden sich in einem wechselseitigen Beziehungsgeschehen zwischen der innen und äußeren Welt, d.h. in einer wechselseitigen Interaktion mit dem Anderen.

Der Mensch neigt dazu, die Beziehung zu einem anderen Menschen in Entsprechung zu seinen früheren, oft unbewussten Beziehungserfahrungen zu gestalten, d.h. er überträgt z.B. Wünsche, Bedürfnisse, Befürchtungen, Phantasien, Gefühle und Affekte aber auch unbewusste Konflikte auf aktuelle Beziehungen. Er wiederholt so unbewusst die Beziehungsmuster, die sich durch frühe Beziehungserfahrungen in seiner psychischen Struktur niedergeschlagen haben. Dieser Prozess der Übertragung ist universell und ist in allen Beziehungen zu beobachten. In der therapeutischen Beziehung wird das Phänomen der Übertragung von Beziehungserfahrungen genutzt, um die innere Welt des Kindes, des Jugendlichen, der Jugendlichen* zu verstehen, zu erkunden und durch korrigierende Beziehungserfahrungen zu erweitern.

Beziehungserfahrungen tauchen in der Beziehung zwischen Therapeut* und Patient* auf und werden in diesem spezifischen Miteinander bearbeitet.